Ich stehe vorm Eingang des Städel Museums am Schaumainkai, und der Boden unter meinen Füßen verschwindet. Der gepflasterte Fußweg, die beidseits auf die Treppen des Portals zuläuft, ist weg. Auch die Skyline auf der anderen Seite des Mains ist nicht mehr da. Das Museum selbst wirkt äußerlich unverändert, Dürer und Holbein stehen an ihrem gewohnten Platz und empfangen die Besucherin des Jahres 1878 als Statuen links und rechts über dem Eingang – ganz so wie heute.
Die VR-Brille drückt ein wenig – das liegt daran, dass ich darunter meine normale Brille trage. Was ich sehe, ist aber so realistisch, dass ich das umgeschnallte Ding auf meinem Kopf schnell vergesse. Ich befinde mich im Jahr 1878, der Museumsneubau am Ufer ist soeben eröffnet worden. Ich trete ein, um mir das Haus so anzuschauen, wie es zur Einweihung aussah, und die Gemäldegalerie jener Zeit exakt so vorzufinden, wie sie damals konzipiert war.
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