Das schönste Licht ist das am Ende des Tunnels. Wenn die Sorgen um einen Menschen einer begründeten Hoffnung weichen, dass die Zeit des nächtlichen Aufschreckens beim Handyklingeln, der Anrufe beim Rettungsdienst, des Vom-Bett-ins-Auto-Springens, des Wartens morgens um 6 auf dem Hartschalensitz einer Notaufnahme erst einmal zuende ist. Weil die Werte sich bessern, die Medikamente zu wirken beginnen, die akuten Beschwerden abklingen. Inzwischen sehen wir nicht nur das Licht – wir sind wohl wirklich raus aus dem Tunnel. Klar: Wann der nächste auf unserer Strecke kommt, weiß niemand. Aber hier und jetzt haben wir ihn hinter uns, und das lässt mein Herz singen.
Draußen verändert sich derweil die Landschaft. Rund um unser Dorf sind seit Wochen die Mähdrescher unterwegs, in eine Wolke aus Getreidestaub gehüllt, die mit ihnen übers Feld wandert. Bis spät nachts sehen wir ihre Scheinwerfer auf der Anhöhe gegenüber. Die Wintergerste ist eingefahren, Weizen und Sommergerste sind so gut wie abgeernet, auch der Roggen ist fällig. Körnermais und Hafer haben noch Zeit zu reifen, doch davon gibt es hier nicht so viel. Weiterlesen →