Rund um das alte West-Berlin, immer an der früheren Sektorengrenze entlang: Die Radtour auf den Spuren der deutsch-deutschen Teilung führt über damals brutal entzwei geschnittene Straßenzüge, durch Waldschneisen, die als Todesstreifen dienten, über einst verrammelte und heute verbindende Brücken, vorbei an Kanälen und Seen, in denen Menschen auf der Flucht im Wasser versanken, getroffen von Schüssen der DDR-Grenzer. 50 Opfern des Schießbefehls bin ich auf dem Berliner Mauerweg begegnet. Weiterlesen →
Unterwegs
Mind the doors!
Da ist noch ein Mitbringsel aus London. Kurz, bevor ich den Aufnahmeknopf drückte, hatte dieser U-Bahn-Fahrer seinen Fahrgästen mitgeteilt, dass er so ziemlich pünktlich in der Station Canary Wharf ankommen würde, wo die regionalen Anschlusszüge noch fahren; und sollten wir unseren trotzdem verpassen, mögen wir doch bitte jemand anderen dafür verantwortlich machen – alles in einem ausgewiesen britisch-freundlichen Ton. Dieses Highlight blieb der Nachwelt leider nicht erhalten. Aber hörenswert ist auch seine ausgesprochene Sorge um unsere körperliche Unversehrtheit:
Im Rausch der Farben
Danke, Oktober! Du warst so golden, wie man sich das nur wünschen kann. Jetzt mag’s kalt werden, sogar schon schneien – von den sonnigen Oktobertagen lässt sich noch eine ganze Weile zehren.
Die kleine, große Welt der Jane Austen
Das Haus, in dem Jane Austen nach ruhelosen Jahren die Freiheit und die Muße fand, um ihre Bücher zu vollenden und zu veröffentlichen, ist ein unscheinbarer Backsteinbau an einer Kreuzung in dem kleinen Ort Chawton in Hampshire. Einer ihrer Brüder war unter glücklichen Umständen in den Besitz des Gebäudes gelangt, und er ließ seine verwitwete Mutter und seine beiden Schwestern Jane und Cassandra auf Lebenszeit mietfrei dort wohnen. Weiterlesen →
Rückkehr nach Symondsbury
Das kleine Dorf Symondsbury liegt ein paar Kilometer von der südenglischen Küste entfernt nahe Bridport in der Grafschaft Dorset. Ringsherum schlägt die Landschaft saftig-grüne, von Hecken gestreifte Wellen. An einem Herbsttag vor 60 Jahren kam meine Mutter mit klopfendem Herzen und einem Köfferchen hier an, um als Au-Pair in Symondsbury Manor für die Familie von Lord und Lady Colfox zu arbeiten. Sir Philip Colfox hatte Symondsbury Manor (in dem im 19. Jahrhundert unter anderem der Schriftsteller Thomas Hardy verkehrte) 1922 gekauft; sein Sohn John und dessen Familie stellten meine Mutter ein. Das war Anfang der 50er Jahre, und gerade im Süden Englands, wo deutsche Bomberpiloten viel zerstört hatten, muss die Erinnerung an Nazi-Deutschland noch gegenwärtig gewesen sein.