“Vielleicht trefft ihr in Rom ja Tebartz-van Elst!”, gibt uns die Verwandtschaft lachend mit auf den Weg. “Jaja, ganz bestimmt”, antworten wir, bevor wir uns auf die Reise machen. Mit der ganzen Familie wollen wir vier Tage in der Ewigen Stadt verbringen, den Vatikan, das Kollosseum, die Engelsburg, den Petersdom, die Piazza Navona, den Trevi-Brunnen, das Pantheon, die Sixtinische Kapelle mal mit eigenen Augen sehen. Und dann das: Wer sitzt am allerersten Abend ein paar Tische weiter in der Pizzeria, in der wir uns nach der Ankunft in Rom stärken wollen? Der Bischof aus Limburg. Weiterlesen →
Unterwegs
Fuerteventura schmeckt!
Tiefenentspannt wie lange nicht mehr bin ich aus dem Urlaub zurückgekommen. Dabei hatte ich durchaus Bedenken, ob mir die Wüstenei dieser Kanareninsel gefallen würde. Sie tat es! Zum einen hat auch diese Landschaft ihren ganz eigenen Reiz. Vor allem aber: Je länger man sich in karger Umgebung aufhält, umso aufmerksamer wird man für jedes klitzekleine Grün, jede noch so winzige Blüte am ausladenden Kaktus, jedes glitzende Gecko-Baby, das Schatten suchend unter die Schuhsohle huscht. Man glaubt gar nicht, wie viele Farbnuancen die trockene Erde haben kann, und wie angenehm es ist, wenn der Wind an einem zerrt, während man eine Wanderung quer über die Insel durch die Sanddünen des Istmo de la Pared an die stürmische Nordwestküste macht und sich dabei vorstellt, wie nach den seltenen Regenfällen im Winter aus den schlummernden Samen im Sand explosionsartig Blütenpflanzen sprießen. Weiterlesen →
Das Leben an sich
Die Elbe sehen: Das konnte ich kürzlich mal wieder, diesmal in Magdeburg. Der Fluss führte immer noch Hochwasser, ein paar Baumwipfel ragten aus dem Wasser, am Ufer waren an einigen Stellen noch immer Sandsäcke gestapelt, aber das Schlimmste war überstanden. Und so konnte man auch die Hubbrücke wieder betreten, die teilweise überflutet gewesen war. Ein “lost place”: Züge queren hier schon lange nicht mehr die Elbe, auch Fußgänger nicht mehr, die Brücke ist marode, die Stahlträger verrostet, das heb- und senkbare Mittelteil ist angehoben und arretiert. Am Ufer greift das Grün nach den Brückengeländern. Die Brücke ist nur halbherzig abgesperrt, die obligatorische Warnung auf dem gelben Schild beginnt mit dem Satz “Das Leben an sich ist gefährlich”. Weiterlesen →
Berliner Mauerweg (4): Von Hennigsdorf nach Mitte
Die vierte und letzte Fahrrad-Etappe auf dem Berliner Mauerweg: Im Norden wird es noch einmal richtig dörflich. Wir schauen in den kopfsteingepflasterten Gassen von Frohnau am Haus des Liedermachers vorbei, der wie kein anderer das geschundene Berlin besungen hat. Am Tegeler Fließ, im Naturpark Barnim, im Dorf Lübars schnuppern wir noch einmal Landluft. Dann geht es zwischen den Bezirken Pankow und Reinickendorf und über den ersten offenen Grenzübergang Berlins an der Bornholmer Straße zurück nach Mitte, ins Herz der einst geteilten Stadt. Weiterlesen →
Berliner Mauerweg (3): Von Potsdam nach Hennigsdorf
Vom Südwesten Berlins führt unsere dritte Mauerweg-Etappe auf weiten Strecken am Wasser entlang in den Nordwesten der Stadt. Unterwegs passieren wir den Schauplatz einer der spektakulärsten Fluchten aus der DDR und hören die unglaubliche Geschichte eines kleinen Jungen – ein kleiner Schwindel machte ihn 1961 zum Symbol der Teilung. Weiterlesen →
Berliner Mauerweg (2): Von Lichtenrade nach Potsdam
Rund 40 Kilometer vom Südosten in den Südwesten Berlins – im Zickzack über idyllische Wege an der Stadtkante entlang, von Lichterfelde-Süd und Kleinmachnow über Babelsberg bis zur Glienicker Brücke und rüber nach Potsdam. Am Teltowkanal blühen die Kirschbäume, wo Jahrzehnte zuvor “Grenzverletzer” ihr Leben lassen mussten. Und beim Anblick des ehemaligen Grenzkontrollpunkts Dreilinden kommt eine unangenehme Erinnerung an die DDR hoch. Weiterlesen →