Verifizieren von Social-Media-Inhalten

Als im Mai im Londoner Stadtteil Woolwich ein britischer Soldat ermordet wurde, hatte ich Redaktionsdienst. Bald nach den ersten Meldungen kursierte ein Video im Netz, auf dem ein Mann die Tat rechtfertigte, ein Messer in der blutigen Hand. Ich schaute mir den Film mehrmals an, schrieb auch in unserem Artikel darüber, zitierte die Äußerungen mit aller Vorsicht. Aber ich verzichtete darauf, den Clip einzubetten. Ich fand, dass wir nicht unbedingt dazu beitragen mussten, dieses verstörende Video weiter verbreiten. Zudem wusste nicht, ob das Video tatsächlich im Zusammenhang mit der fraglichen Tat steht oder vielleicht doch ein Fake ist. Das Verifizieren von Material aus dem Netz ist nicht ganz einfach, aber es wird – gerade für Journalisten – immer wichtiger. Es gibt bewährte Vorgehensweisen und inzwischen auch eine ganze Reihe von Tools, die dabei helfen können. Weiterlesen →

Das Buch muss weg!

re:publica 2013

re:publica 2013

Nein, natürlich nicht das Buch an sich. Nur das gedruckte. Damit Platz geschaffen wird für das neue, das digitale Buch. Das Buch ist nicht als Gesamtkonzept gescheitert. Nur als physisches Produkt muss es abgeschafft werden, damit wir eine neue Evolutionsstufe erreichen – genau so, wie die Erfindung der beweglichen Letter die Kopisten in den Klöstern überflüssig machte. Das sagt Ralf Stockmann von der Staatsbibliothek Berlin, u.a. zuständig für die Digitalisierung gemeinfreier Werke. Ein Bücherretter, der Bücher abschaffen will! Wo gibt’s denn sowas? Auf der re:publica natürlich. Weiterlesen →

ZDF berichtet brandaktuell über FR

Wow. Das ZDF schafft es, einen Beitrag über die aktuelle Situation der Frankfurter Rundschau mit einem Bild anzumoderieren, das den früheren Sitz der Zeitung am Mainufer zeigt – ein Gebäude, aus dem die FR schon vor nahezu vier (!) Jahren ausgezogen ist. Die Innenaufnahmen aus dem Newsroom sind zwar im jetzigen Domizil gedreht, aber ebenfalls bereits mehrere Jahre alt. Dabei war das ZDF-Team doch heute vor Ort – und hat bei dieser Gelegenheit eine meiner Lieblingskolleginnen interviewt.

Hannah Arendt – die Anti-Ikone

Sie raucht wie ein Schlot, spricht ein Englisch mit sehr deutschem Akzent, führt ein offenes Haus und ein geselliges Leben im New Yorker Exil. Sie scheut keine politische Auseinandersetzung, und wenn dabei Freundschaften auf der Strecke bleiben, wirkt das wie ein Kollateralschaden: nicht schön, aber eben unvermeidbar. Tief im Inneren aber leidet sie darunter. Barbara Sukowa ist als Hannah Arendt einfach großartig, und der Kinofilm ist rundum zu empfehlen.

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Aus der Seele

Ich bin unerschütterlich optimistisch. Aber so zwischen all der Betriebsamkeit, die ich mir selbst verordne hier zu Hause, kriecht manchmal die nackte Panik heraus. Was soll ich nur tun? Ich kann doch nichts anderes als Zeitungmachen. Ich habe nie etwas anderes gemacht. Ich wollte nie etwas anderes tun.

Absprung
Angelika Beuter, Journalistin der Westfälischen Rundschau, Bloggerin