Das Bahnhofsviertel ist einer der kleinsten Stadtteile Frankfurts: Ein gutes Dutzend Straßen, schachbrettartig gezogen auf kaum mehr als einem halben Quadratkilometer, und doch so laut und lebendig, so vielfältig und verrufen wie kein anderes Quartier. Dass auf diesem überschaubaren Fleckchen die ganze Welt zuhause ist, hört sich an wie ein ausgeleiertes Klischee. Aber mit 180 vertretenen Nationen hält es der Wirklichkeit einigermaßen stand.
Hier gibt es alles. Gemüsehändler stopfen ihre Auslagen voll mit exotischen Lebensmitteln. Restaurants bieten Spezialitäten aus allen Kontinenten. Alims Fisch verkauft sich so gut, dass er nach Bockenheim und ins Ostend expandieren konnte. Es gibt türkische Friseure, Hotels jeder Preisklasse, Werbeagenturen, Striplokale, Künstlerateliers, romantische Dachterrassen, Tanzschuppen, Bars, Fixerstuben, eine Freimaurerloge. Und mittendrin sogar eine Mönchszelle. Weiterlesen →