Drei Inseln an einem Tag! Ok, drei ehemalige Inseln, die im Laufe der Jahrhunderte zu einer Halbinsel zusammengewachsen sind: Fischland, Darß und Zingst. Bislang hatte ich immer das ganze Inseldreieck einfach nur den Darß genannt.
Von Graal-Müritz aus erreicht man Fischland auf traumhaften Wegen, immer an der (Steil-)Küste entlang. Bei Ahrenshoop verfranse ich mich ein wenig, weil ich auf die Abbruchkante direkt neben mir mehr achte als auf die Schilder (und das ist auch gut so).
Dann drehe ich dem Meer den Rücken zu und fahre weiter Richtung Bodden. Die Landschaft wechselt: Kilometer um Kilometer geht es jetzt zwischen endlosen Wiesen hindurch, die in regelmäßigen Abständen von Wassergräben durchzogen sind. Die Gegend ist wunderschön – allerdings bringt der Richtungswechsel auch Gegenwind mit sich, und ich muss mich mühsam nach Born durchkämpfen, ein idyllischer Ort direkt am Bodstedter Bodden, mit reetgedeckten Häusern und kopfsteingepflasterten Gassen. Jetzt bin ich auf dem Darß.
Am Hafen mit dem ulkigen Namen “Ablage Born” mache ich kurz Rast – und vergesse beim Weiterfahren meine Trinkflasche. Das merke ich erst in Prerow, einem Ort im Darßer Westen. Wieder wechselt die Landschaft, wird nun wieder geprägt von Steilküste und Sandstrand. Es ist wunderschön, und doch falle ich langsam in den Jammermodus. Ich bin müde, kann nicht mehr im Sattel sitzen, der Wind wird stärker und bläst mir frontal ins Gesicht.
Im sieben Kilometer weiter östlich gelegenen Ort Zingst (das, Überraschung!, zum Inselteil Zingst gehört) biege ich vom Strand nach Süden ab, fahre quer durch den schönen, aber ziemlich überlaufenen Ort zu einem kleinen Hafen und gönne mir nach 50 Radkilometern einen Luxus: Ich nehme die Fähre nach Barth.
Das Schiff bummelt gemächlich durch den Zingster Strom, vorbei an den beiden Vogel-Inseln Kirr und Oie und dann durch den Barther Bodden. Irgendwo hier unter mir liegt die sagenhafte, wegen ihres Hochmuts versunkene Stadt Vineta – falls sie nicht vor Usedom oder ganz woanders liegt.
Erwähnte ich eigentlich schon das sonnige Wetter? Heute hat es mir einen halbseitigen Sonnenbrand beschert. Fühle mich gescheckt. Mit dem guten Wetter scheint es allerdings vorbei zu sein, für morgen ist Regen angesagt. Mal sehen, wie ich die letzte Etappe nach Stralsund einigermaßen trocken bewältige.
Tageskilometer: 61 (davon 50 Radkilometer)
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Hi Moni,
freue mich, dass Du so eine tolle Reise hast und ich genieße Deine Bilder und Texte! Ich wünsch Dir für die letzte Etappe ‘nen strammen Wind aus Nordwest und möglichst kein Wasser von oben, und am Schluss dann einen steifen Grog, den hast Du Dir verdient!!
Liebe Grüße vom Brüderlein
Na, liebes Lüderbein – da kriegste doch sicher auch Lust auf eine Tour? Ich kann’s nur empfehlen! :)
Auch ich danke für die schönen Reiseberichte. Da bekommt man große Lust es Dir gleich zu tun :-).
Und …. einen steifen Grog … jawoll das ist doch ne gute Idee von Herrn Lüderbein
“Krabbenort” Hahaha :-))))))
In Born aufm Darß haben wir auch schon Urlaub gemacht. Es ist wunderschön dort! Gibt es noch die Fischbrötchen-Bude am Borner Hafen?