“Die Osterweiterung schreitet voran. Nach Polen wird Russland kommen und so weiter. Irgendwann werden wir wieder in Bochum angekommen sein, dann werden die sich erinnern: ,Ach guck mal, da ist ja noch ein Werk in dem Billigland, hier können wir wieder bauen´”.
Um 15.30 Uhr standen die Bänder still im Bochumer Opel-Werk, die Hiobsbotschaft war ein paar Stunden alt, 10000 Jobs futsch an den deutschen Standorten. Tief im Westen kocht die Wut, und hier um die Ecke, in Rüsselsheim, wo Adam Opel 1862 eine Firma gründete, die gut 35 Jahre lang Nähmaschinen herstellte, bis sie auf die Produktion von Automobilen umstieg, wo der Laubfrosch zusammengebaut wurde und später der Admiral vom Band lief, der Kapitän, der Olympia, der Senator und, ja, ab den 60ern auch der Kadett, der Manta und der Rekord, wo die Frankfurter Spontis in den Werkshallen agitierten und General Motors sich bis in die 70er, 80er Jahre eine goldene Nase verdiente, da folgt der Erfolgsstory jetzt der Niedergang.
Und sie sind nicht weit, die Rufer nach “Flexibilisierung” des Tarifrechts und die Schimpfer auf die bösen Konsumenten, die sich zu sehr “zurückhalten”.
“Wenn dein starker Arm es will” – ins 21. Jahrhundert übersetzt, könnte der alte Spruch bedeuten: Wer im Ausland billig produzieren lässt, sollte nicht erwarten, im Inland Kundschaft zu finden, die mal eben 30000 Euro für den Opel Signum übrig hat.
Ist schon sehr sehr bitter, was da abläuft, besonders natürlich für diejenigen, die es treffen wird und die ihre Jobs verlieren, denn die Masse wird es schwer haben einen neuen Job zu finden, in anderen Unternehmen aus der Branche sieht es ja nicht besser aus und alle umschulen kann man ja wohl auch nicht, wohin auch… die werden dann wohl alle nach einem Jahr in 1 Euro-Jobs gesteckt, z.B. bei Opel die Autos polieren oder so, das ist ja dann wieder billiger als es durch teure Maschinen machen zu lassen. ;(
Abgesehen davon, danke für die netten Worte heute zur .fall edition :)