Augenfällig

Ich habe es hinter mich gebracht, mein erstes Mal. War gar nicht so schlimm. Und die Sprechstundenhilfe konnte sogar wechseln.
Bei den zehn Euro Praxisgebühr blieb es allerdings nicht. Für die Diagnose, dass meine blauen Äuglein auf dem Weg zum Grünen Star sind, musste ich weitere 30 Euro hinblättern: “Diese Untersuchung wird nicht mehr von der Kasse übernommen.” Achja: “Ihre Kontaktlinsen übrigens auch nicht mehr.”


Gründe zum Jammern gibt es dennoch nicht. Nicht nur, weil die per Laser getackerte Netzhaut zu meiner großen Erleichterung nicht weiter eingerissen ist. Nicht nur, weil ich pfiffig daran gedacht habe, mir eine Überweisung für die Gynäkologin schreiben zu lassen. Sondern vor allem, weil meine einzige akute Erkrankung eine virale Rhinitis ist, die ich in Kürze auskuriert haben werde.
Am Empfang der Praxis wollte die Mitarbeiterin einer älteren Dame helfen und ihren Rollstuhl anders platzieren. “Ziehen Sie die Füße ein, damit Sie sich nicht stoßen”, mahnte sie liebevoll. “Oh, keine Sorge”, antwortete die Frau, “ich habe keine Füße mehr.” Und lächelte.

2 Kommentare

Kommentare sind geschlossen.