Alle wollen es, manche haben es, niemand kann es behalten: Das glückliche Leben ist eine Erfindung der Neuzeit, meinte Professor Guy Kirsch gestern im Nachtcafe, wo die Frage “Einfach leben – glücklich leben?” im Raum stand – und naturgemäß höchst unterschiedlich beantwortet wurde. Vom Broker, der sich vom Flüchtlingskind zur Wall Street hochgearbeitet hat und das erreichte Vermögen nicht mehr hergeben mag. Oder von der Autorin, die mit Büchern a la “Simplify your life” gut genug verdient, um sich den Luxus des Weglassen leisten zu können. Oder von der Asketin, die in einem Öko-Dorf ohne Strom lebt, weil das ihr Gewissen gegenüber den Armen der Welt beruhigt. Oder von dem viel beschäftigten Schauspieler, der zwischen zwei Drehs im Kloster seine Ruhe sucht.
Quer durchs Mittelalter, so der ebenfalls eingeladene Professor, habe es den Begriff “glückliches Leben” nicht gegeben. Aber es gab einen anderen dafür: das gute Leben.
Vielleicht liegt das Glück genau hierin: Zu erkennen, dass das gute Leben aus Momenten besteht, von denen einige glücklich sind.
20. März 2004
Ein gutes Leben würde ich für mich so definieren, dass ich endlich mal genug Geld verdienen würde um nicht von Monat zu Monat eine Zitterpartie zu durchleben.
Ein glückliches Leben hab ich, denn ich habe das größte Geschenk bekommen das ich mir gewünscht habe: Ein Kind.
Tja.
Ich denke, dass ist Definitonssache und nicht allgemeingültig festzulegen :-)
Das Leben besteht nur aus kleinen Momenten und man kann glücklich sein, wenn die meisten davon positiv sind. Aber ich denke, daran kann man arbeiten.
Geb dir Recht, Ingi.