Das frühe Aufstehen am Sonntagmorgen hat sich gelohnt: Von meinem Standort aus, etwa 250 Meter südlich des Frankfurter AfE-Turms, konnte ich seine Sprengung gut mitverfolgen. Und auch, wenn man weiß, was passiert: Der Wumms, mit dem der Koloss in die Knie ging, war sehr sehr beeindruckend. Hier mein wackliges Video – mit dem Sturz des Turms in Zeitlupe und einer zwischenzeitlichen Wiederauferstehung. Man kann gut erkennen, wie unmittelbar nach dem ersten Knall vom Dach aus die Wasserbehälter in die Luft schießen, die mit gesprengt wurden. Und hören, wie ein Ex-Student neben mir den Fall des Uni-Turms, nunja, recht prosaisch bejubelt …
Am Tag danach pilgern die Frankfurter zu den Trümmern, gucken, staunen, reiben sich die Augen. 40 Jahre lang haben sich viele über dieses furchtbare Bauwerk geärgert – und nun ist es einfach weg, buchstäblich von einer Sekunde zur anderen. Was bleibt, ist ein gut zehn Meter hoher Schuttberg. Bagger graben sich durch das Gelände, tragen die Erdwälle ab, die die 55.000 Tonnen Beton aufgefangen und die Nachbarschaft geschützt haben. In ein paar Monate will die Abbruchfirma eine “geputzte Platte” übergeben.
Dächer, Schilder, Ampeln, Bänke, Bäume, Rasen, Wege – die ganze Senckenberganlage ist von einer dünnen, hellen Staubschicht bedeckt.
Am Rande wühlen ein paar Leute in einem Schutthaufen herum, wohl auf der Suche nach Andenken. Auf der anderen Seite des Zauns stützt sich ein Bauarbeiter auf den Stiel seiner Schaufel und beobachtet die Szene. Er scheint so was zu denken wie: “Steine aus ‘nem Kieswerk in Maintal für die Vitrine? Wer’s braucht.”
Hier ein paar Bilder von den Überresten des Turms und der Gegend ringsherum.
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