Ich krieg’n App.

Sagte irgendwann letzte Woche einer aus unserem iPad-Team und meinte sowas wie Plaque, Pickel oder “so’n Hals”. Gute Güte, was da alles schiefgehen kann, wenn man versucht, eine Tageszeitung zu einem digitalen Magazin zu machen.

Trotzdem gibt es die Frankfurter Rundschau jetzt dreifach: Auf Papier, online und als App auf dem iPad. Irgendwie passt das: Nach meinen Anfängen im Print habe ich neun Jahre fr-online.de gemacht – nun ist Zeit für was Neues, und die Gunst der Stunde hat mir einen Platz in dem Team beschert, das täglich das digitale Magazin erstellt. eMagazine geht mir noch nicht gut von den Lippen, muss ja auch nicht. Digitales Magazin ist mir sympathischer, oder meinetwegen App. Im Newroom nennt man uns auch die Äppler oder (i)Paddler.

Das alles hört sich nach getrennten Arbeitswelten an, dabei ist das Gegenteil der Fall. In den vergangenen Wochen sind alle Sparten – Print, Internet, iPad – spürbar näher aneinandergerückt. Auch wenn das nach Floskel klingt, aber so viel Teamgeist war nie. Schaumer mal, wie’s weitergeht. Auf jeden Fall scheinen viele, auch altgediente FR-Leute in Redaktion, Verlag und Technik Spaß an der Sache zu haben. Inklusive mir, auch wenn ich mich nach all den Jahren Onlinerei an manches erst wieder gewöhnen musste: Redaktionsschluss zum Beispiel, oder “Auf-Zeile-schreiben”.

Was machen wir da eigentlich? Jeden Tag schauen und entscheiden wir, welche Geschichten des Tages sich sinnvoll multimedial aufbereiten lassen. Daraus binden wir (ein Team aus Text-, Foto- und Videoredakteuren und Layoutern) unsere “Blumensträuße”: Texte, die durch Fotostrecken, Videos, Audios, interaktive Grafiken und interaktive Zusatzinfos in Textform angereichert werden. Wir lassen Textchef Stephan Hebel einen bissigen Kommentar ins Mikro sprechen, besorgen Hörproben (Leseproben von Büchern zum Beispiel, oder auch mal vom typischen Laut eines Krötenfroschs), binden Videokolumnen ein … Mindestens drei solcher Sträuße soll eine Ausgabe haben, dazu mehrere schlankere Geschichten und Kurznachrichten in jedem Ressort, sowie feste Rubriken wie die FR-Fotoreporter (eine tägliche Audio-Slideshow), die Bilder des Tages oder der Newsticker, die Anbindung an die akuelle Nachrichtenlage – vorausgesetzt, man ist online. Alle anderen Inhalte, auch Videos und Audios, sind nach dem Herunterladen der Ausgabe offline verfügbar.

iPadbuddy hat netterweise ein Video zur FR-App gemacht: