Mit dieser Geschichte beschäftigen sich auch die Journalisten-Gewerkschaften DJU und DJV (nicht online verfügbar). Wir erinnern uns: Im Rahmen des Projekts FRiSCH (FR in der Schule) waren Schülerreporter bei McDonald’s zu Besuch. Heraus kam eine (oben rechts klein als Anzeige gekennzeichnete) Beilage, in der das Unternehmen – Überraschung! – rundum positiv wegkam.
Aus dem DJV-Magazin “journalist”:
“Werbung sollte intelligent sein”, heißt es in der Beilage. Und besonders intelligent ist Werbung eben, wenn sie als kritischer Journalismus daherkommt. Wenn also unverdächtige Schülerreporter mit ihren Fragen und Recherchen dazu beitragen, dass sich ein Unternehmen wie McDonald’s gut darstellen kann.
Die Journalisten-Union (Verdi) schreibt:
Mc Donald’s greift zu einem perfiden Trick: Die um gutes Image bemühte Imbisskette lässt “Schülerreporter” für sich Werbung produzieren. Als Laufbursche bietet sich die linksliberale “Frankfurter Rundschau” (FR) an. Auf den ersten Blick wirkt die achtseitige Beilage wie ein journalistisches Produkt. Sieht aus wie eine Zeitung, liest sich wie eine, ist aber keine.
[…] Oder auch das Phänomen der “Zeitung und Schule”-Projekte: Wie berichtet hatte die Frankfurter Rundschau Schüler “kritisch recherchieren” lassen, und zwar bei McDonald’s. Als Ergebnis kam eine Anzeigenbeilage heraus. Bei Daily Mo gibt’s dazu übrigens mittlerweile eine Zusammenfassung, was DJV und verdi davon halten. Aber zurück zum FAZ-Artikel: Dort werden weitere Beispiele genannt, so etwa eine Unterrichtsmappe des Kaugummi-Herstellers Wrigley. Dass durch die Kaubewegungen das Hirn besser durchblutet werde – die Verbreitung dieses Untersuchungsergebnisses wertet der Philologen-Verband als den ersten “Coup” von “Wrigleys”. (mehr bei FAZ.net) […]