Bis dahin charmanten Aufenthalt im Netz und viel Spaß bei der Recherche und beim Schreiben, wünscht mir der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einer Behörde, nachdem er mich auf kommende Woche vertröstet hat. Wie der Weiterleitungs-Historie zu entnehmen ist, bummelte meine Anfrage durch drei Abteilungen, bis schließlich Freitagmittag war – und das ist ja quasi schon mitten im Wochenende. Da geht nix mehr. Ich hoffe, dass Sie Verständnis dafür haben.
Es geht um nicht weniger als um eine offizielle Begründung für das Sperren von Webseiten im Zusammenhang mit dem so genannten Amokläufer von Emsdetten. Ich scheine mit der Frage nach der rechtlichen Grundlage den Ermittlern wertvolle Zeit zu stehlen. Die Zeit vor dem Feierabend reicht immerhin noch, um mir mitzuteilen, dass die Kollegen der Fachdienststelle zur Zeit mit der Abarbeitung des aktuellen Falles alle Hände voll zu tun haben. Inzwischen habe ich eine Auskunft anderweitig bekommen – vom Oberstaatsanwalt, über das gute alte Telefon.
Nur die oben zitierte Grußformel, die lässt mir irgendwie keine Ruhe. Ich kann mir nicht helfen – ich lese da:
Bis dahn viel Vergnügen beim Durchwaten dieses Dreck-Dingens namens Internet, in dem sich nur völlig durchgeknallte bloggende Amokläufer wohl fühlen können, man sollte das alles verbieten! Aber so war das ganz ganz bestimmt nicht gemeint.
Das ist doch jetzt nicht echt oder? Oder?!
Das ist nicht wahr, oder? Ich habe wirklich gegrübelt, was der Grund für die Sperrung sein könnte, deshalb hätte mich eine Antwort interessiert.
Laut Oberstaatsanwalt ging es den Behörden darum, “Lobpreisungen” einer Straftat sowie Aufrufe zu einer Straftat zu verhindern. Sie haben es aber inzwischen aufgegeben. 15 Beamte sind in diesem Fall mit nichts anderem beschäftigt als mit “Internet-Recherche”. Anfang der Woche erfahre ich hoffentlich mehr.
und?
Das entwickelt sich zur Farce. Er hat eine komplette Woche gebraucht, um festzustellen, dass er nicht zuständig ist. Hat mich weitergereicht und erneut vertröstet.
Hm, ich denke, das Thema des Artikels ändert sich gerade.
jaja, ein drecksding eben, dieses internet. wie soll man damit nur umgehen? wie mans macht, ists falsch. ;-)