Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) war heute Mittag ziemlich verärgert. Gerade hatte sie Frankfurt vor tausenden Schwulen und Lesben beim CSD als weltoffene und tolerante Stadt gerühmt, da fuhr ihr Volker Beck (Grüne) in die Parade und sprach den Fall Aragoli an.
Der schwule Andre Aragoli floh 2002 nach Deutschland – aus Iran, einem Land, wo Homosexualität mit dem Tode bestraft und wo zuletzt vor drei Tagen zwei Jugendliche aus diesem Grund erhängt worden sind. Aragolis Asylantrag wurde abgelehnt. Die Kasseler Verwaltungsrichter erkannten zwar seine Homosexualität an, beschieden dem Iraner aber, er solle seine Lebensweise in der Heimat einfach nicht ausleben, dann bestünde auch keine Gefahr für ihn.
In der Zwischenzeit hatte sich Aragoli verliebt und wollte mit seinem Freund die Lebenspartnerschaft eintragen lassen – auf dem Frankfurter Standesamt. Doch statt die beiden zu verpartnern, leistete es Amtshilfe für die Ausländerbehörde, leitete Aragolis Pass weiter und bestellte ihn zu einem angeblichen Vorbereitungsgespräch für die Hochzeit in den Römer, wo der Iraner verhaftet werden sollte.
Mittlerweile sitzt Aragoli in Kassel in Auslieferungshaft.
Eine Petition ist beim Hessischen Landtag eingereicht. Man kann sie auch online unterstützen.
Wenn man deine Flickr-Galerie zum Thema so betrachtet: Gibt’s beim CSD und ähnlichen Veranstaltungen eigentlich nur (Muskel-)Männer (zu sehen)?
Na – fast so viele wie beim Ironman, bechtie! :)
Andre Aragoli droht die Abschibung in den Iran.Eine Abschiebung wäre für Andre Aragoli lebensgefährlich. Am 20. Juli 2005 wurden zwei jugendliche Homosexuelle in der Stadt Mashhad im Osten Irans hingerichtet.
http://www.aragoli.info.ms/
Beim Ironman sind zehn Prozent Frauen. Und beim CSD?
Keine Ahnung, bechtie. Am besten, du machst dir gelegentlich selbst ein Bild.
“Ein übermäßig exotisches Fest war der Christopher Street Day in diesem Jahr nicht. Auf der Konstablerwache wirkte er wie ein beliebiges Straßenfest, vom massiven Männerüberschuss abgesehen. Drag Queens waren kaum zu sehen. Man muss das nicht bedauern.”
Schreibt Loichi im FR-Kommentar. Also liege ich doch nicht so falsch mit meiner Wahrnehmung, oder?
Meine Wahrnehmung: Ca. 60 zu 40. Und dass es eher unschrill und dafür politischer war als sonst. Und Loichi hat Recht: Das muss man nicht bedauern.
Stop the deportation of Andre Aragoli
Todesstrafe für Schwule im Iran ? deutsche Gerichte wollen trotzdem abschieben!
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