Bis aufs Blut

Ich mag es, in der Nähe des Wassers zu wohnen. Wir leben so nah am Fluss, dass die Fähre zu den oft benutzten öffentlichen Verkehrsmitteln gehört, und noch näher an mehreren Seen, die sich paradiesisch hinter unserem Haus … aber ich erwähnte es ja bereits. Es ist wirklich schön, in der Nähe des Wassers zu wohnen.
Doch doch.

Es geht auch völlig in Ordnung, dass Siebenstein mich in letzter Zeit nur noch Streuselkuchen nennt. Obwohl ich eher aussehe, als hätte ich die Beulenpest. Doch doch, alles wunderbar. WENN DIESE VERDAMMTEN MÜCKENSTICHE NICHT SO JUCKEN WÜRDEN!

Längst habe ich meine Läufe wetterbedingt in den Schatten verlegt, auf Wege, die sich etwas abseits der Seen durch den Wald schlängeln – und doch ist immer irgendein Tümpel am Wegesrand, aus dem sich, kaum dass ich mich nähere, Schwärme von kleinen Blutsaugern erheben und mich in eine – ich schwöre! lüstern kichernde Wolke hüllen.

Nun laufe ich ja bekanntlich so langsam, dass mich jeder halbwegs gesunde Zitronenfalter überholen kann, auch dann, wenn der gerade sehr viel Zeit hat und im Schlenderflugmodus ist. Aber ich kann auch anders! Auf Streckenabschnitten mit besonders hohem Stechrisiko entwickle ich eine erstaunliche Geschwindigkeiten. Nur: Es nützt nix!

Die Biester lassen sich einfach nicht abschütteln. Dass sie angeblich nur bis 2,5 km/h schnell sind, gibt mir bezüglich der Grenzen meiner eigenen Leistungsfähigkeit doch ein wenig zu denken. Oder spielen sie nur das alte Hase-und-Igel-Spiel? Jedenfalls sehen sie alle gleich aus und sind überall, bevorzugt direkt vor meinem Gesicht und ganz nah an meinen Ohren (eine besonders perfide Strategie, die auf akustischer Einschüchterung zu beruhen scheint), und ich bin sicher, könnte ich ihre winzigen fiesen Gesichter erkennen, ich würde sie über mein hilfloses Armwedeln hämisch grinsen sehen. Wenn sie dann noch Unterstützung durch ein Bataillon Bremsen bekommen, fühle ich mich endgültig in eine Episode von Star Wars versetzt.

Mittlerweile begnügt sich dieses blutgierige Geschwader auch nicht mehr damit, auf nackter Haut zu landen (besonders beliebt: die rechte Wade), nein. Sie haben längst entdeckt, dass eine kurze Sporthose kein ernstzunehmendes Hindernis für einen hungrigen Rüssel ist. Und eine gute Tarnung dazu: Auf dem schwarzen Stoff fallen sie nämlich erst auf, wenn sie bereits beim Dessert sind.

Genug gejammert, nun zum Punkt: Kann man da irgendwas tun? Ich meine, muss ich mich von Kopf bis Fuß mit so einem Autan-Zeugs einsprühen, mir eine ausgehungerte Kröte auf die Schulter setzen, oder gibt es da auch noch was anders, ätherisch Öliges oder so? Irgendwelche Tipps? Oder wenigstens Trost? Ich fühl mich langsam etwas blutleer…

7 Kommentare

  1. Eine wunderschöne Bestätigung der alten Weisheit wonach Sport Mord ist – manchmal eben auch durch den Umweg der tröpfchenweisen Auszehrung.
    Aus der Abteilung des ätherisch-öligen sagt man Zitrus- und Lavendelölen abschreckende Eigenschaften gegenüber den süßen kleinen geflügelten Summern nach – ob’s stimmt? Ich wünsche eine frohe Testphase.

  2. soll nicht knoblauch phantastisch & traditionell gegen blutsauger helfen?! ;)

    ansonsten habe ich folgenden tipp: “Es gibt Menschen, die werden fast gar nicht gestochen, andere dagegen sind mit Stichen geradezu “übersät”. Der Grund: Mücken sind etwas wählerisch. Körpertemperatur und Geruch lenken ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Menschen. Schweißgeruch zum Beispiel lieben sie. Bei verschwitzten Menschen stechen sie besonders gerne zu. Außerdem suchen sie sich Körperstellen aus, die besonders gut durchblutet und wenig behaart sind.

    So wie Mücken Schweißgeruch lieben, verabscheuen sie andere Düfte. Zitrus, Nelken, Lavendel, Teebaumöl, Eukalyptus und Obstessig halten sie auf Abstand. Entsprechende ätherische Öle können in kleinen Schalen neben dem Bett aufgestellt werden – auch im Kinderzimmer können Sie das bedenkenlos tun. Kerzen mit diesen Düften halten Mücken ebenfalls fern.

    Sollten Sie doch gestochen werden, kühlen Sie die Stelle oder reiben Sie sie mit Teebaumöl ein – das hemmt den lästigen Juckreiz.” hier gefunden..

    viel glück!

  3. Noch ein kleiner, vielleicht tröstlicher Nachtrag: ich hab’ mal gelesen, dass die Viehcher besonders auf Sexualhormone ‘fliegen’, d. h. viel entsprechendes Hormon im Blut viel Stich. (Ich hoffe, Du errötest jetzt zart!?)

  4. Es klingt unglaubwürdig, doch ich habe mit dieser Pumpe die besten Erfahrungen gemacht.

    http://bitesandstingsonline.com/extractor.htm

    Auf eklig-fette Mückenstiche draufgesetzt, saugt sie die Schwellung einfach weg (das ist nämlich Mückenspucke, die da so juckt). Von Wespenstichen ganz zu schweigen. Ich geh nicht mehr ohne das Ding auf Ausflug. Allerdings: man muß es sofort benutzen, und das geht ja beim Joggen schlecht.

    Mal in der Apotheke fragen! Unsere ist grün.

    http://www.jojotrekking.de/index.html?d_210700_Extraktor_Vakuumpumpe778.htm

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