Nun ist er da – B-Day, der Tag, an dem George Walker Bush und sein tausendköpfiges Gefolge unseren Vorzeige-Ballungsraum Rhein-Main heimsucht. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sorgt heute in dem Teil des Alten Europa, in dem ich zuhause bin, für, nunja, klitzekleine Ablaufänderungen.
Die Autobahnen werden dicht gemacht, die Zugverbindungen gekappt, die Rhein-Schifffahrt unterbrochen, der Flugraum gesperrt, sogar Krankenhäuser teilweise geschlossen. Seit Wochen schon sind unauffällige Gestalten von CIA und FBI in Mainz und Wiesbaden unterwegs, drehen im Hochsicherheitstrakt – dem Areal rund um das Mainzer Schloss – jeden Stein um. Die Briefkästen sind längst abgeschraubt, die Kanaldeckel verschweißt (sic!), die Kabelschächte versiegelt. Die Neustadt-Mainzer haben hoffentlich weisungsgemäß ihre Garagen leer geräumt, ihre Autos entfernt und sich einen Tag frei genommen, denn wer sich aus dem Haus bewegt, muss das in Begleitung der Polizei tun oder sich an jeder Ecke ausweisen, und mal eben was einkaufen geht eh nur unter erschwerten Bedingungen – in der kritischen Zone muss sich die Kundschaft vorher telefonisch im Laden anmelden. Viele Geschäftsleute machen ihren Laden kurzerhand zu. Bezahlen tut ihnen das keiner.
George Walker hält uns alle auf Trab – da könnte er uns doch im Gegenzug mal ein paar Fragen beantworten, oder? Zum Beispiel diese:
Was um Himmels Willen suchen Sie in Mainz? Was hat Ihnen diese Stadt getan? Sie stürzen die Behörden in einen polizeistaatlichen Security-Rausch, den wir uns nach dem millardenschweren Mautdesaster gar nicht leisten können. Ramstein käme billiger, und Sie hätten dort den gleichen Stacheldraht wie in Guantánamo.
Fragt Matthias Deutschmann hier.
Weitere Fragen an Mr. Bush? Wo er doch schon mal in der Nähe ist…
besonders irrwitzig kommt einem das vor, wenn man im tv dann heute abend bushs bad in der ungebremsten menge in russland bewundern darf…