Damals wollte ich Gewissheit.
Darüber, wie es sich anfühlt, zum Sterben verurteilt zu sein und doch hoffen zu sollen.
Darüber, wie es sich anfühlt, wenn plötzlich mit der eigenen Angst vor dem Tod konfrontierte Menschen um Worte ringen – und dann hilflose Sätze sagen wie Du siehst aber aus wie das blühende Leben!
Darüber, was Todkranke wirklich brauchen neben der körperlichen Zuwendung, dem Waschen, Eincremen, Kleiden – und neben dem Reden, denn ich wusste, dass der Hörsinn der letzte Sinn ist, der schwindet.
Irgendein nichtssagender Smalltalk sollte doch nun wirklich nicht das letzte sein, was jemandem in seinem Leben zu Ohren kommt, oder?
Eine der schwersten Lektionen, die ich lernen musste, war die, den nahenden Tod nicht zu verleugnen. Den Mut zum Reden zu finden. Auszusprechen, dass ich eine Scheißangst habe. Und dann: Auszusprechen, dass es ok sei, dass ich trotzdem klarkommen würde.
Dass sie beruhigt gehen kann.
Und das tat sie dann.
Ist “on the road” nicht von Jack Kerouac?