Ergiebig war die Tagung – nicht nur, was die leibliche Versorgung angeht (das nebenstehende Bild möge exemplarisch die üppige Nachmittagstafel dokumentieren). Beim Tag des Onlinejournalismus, der heute in den Räumen des Hessischen Rundfunks stattfand, begann Stefan Niemann, China-Korrespondent der ARD, seinen Vortrag mit einem Eingeständnis: Ich komme etwas irritiert vom Mittagessen zurück: Ich habe bemerkt, dass ich nicht Ihre Sprache spreche. Schlagartig wurde mir bewusst, dass er nicht nur von den rund 70 Online-Journalisten (Journalistinnen waren in der verschwindenden Minderzahl) allgemein spricht, sondern im besonderen – von mir!
Denn ich hatte beim Mittagessen neben ihm gesessen und mich u.a. mit Torsten Kleinz, der ebenfalls bei uns am Tisch saß, über Weblogs unterhalten. Eine halbe Stunde später war mir beim besten Willen nicht erinnerlich, irgendein Fachkauderwelsch gesprochen zu haben… sieht man vom Wort Bloggen ab. Habe ich doch? Und merke es nicht mal mehr? Bedenklich.
Stefan Niemann seinerseits verstand klar und deutlich zu vermitteln, dass Internetuser in China ständig mit einem Bein im Gefängnis stehen. Seinen Vortrag über Internetzensur im Reich der Mitte fass ich dieser Tage hier zusammen.
7. Oktober 2004
Ich mache in letzter Zeit häufig die Erfahrung, dass immer mehr den Begriff des Bloggens kennen. Aber für outsider immer sehr “strange”.
In China – das wird sicher interessant. Ich bin gespannt und freu mich auf deinen Bericht.