Eines der größten Geheimnisse der Menschheit ist das Zustandekommen der bei Rezepten angegebenen Zubereitungszeit. Wenn ich koche, stimmt sie grundsätzlich nie. Gerade gestern wieder,
als ich mich in die Küche zurückziehen wollte, um ein neues Rezept auszuprobieren.
Siebenstein: Was meinst du, wie lange du brauchst?
Ich: Warte – hier steht: 35 Minuten. Also sagen wir… mindestens eine Stunde.
Und so kam es auch.
Die Herausforderung war mal wieder was fürs Kochduell: In 35 Minuten sollte ich
– drei Zucchini waschen, putzen und in dünne Scheiben schneiden
– 400 Gramm Tomaten kurz in heißes Wasser werfen, herausfischen, häuten und klein schneiden
– drei Zwiebeln von der Schale befreien und in Ringe schneiden
– die Zucchini in Öl anbraten und salzen
– eine Auflaufform fetten
– die angebratenen Zucchini in die Auflaufform legen
– die Zwiebeln andünsten
– die Tomatenstückchen dazu geben, salzen, pfeffern, weiterdünsten
– Zwiebeln und Tomaten auf die Zucchini geben
– 200 Gramm Schafskäse in Scheiben schneiden und obenauf legen
– das Ganze bei 175 Grad in den vorgeheizten Ofen schieben
– 20 (!) Minuten drin lassen
– und zum Abschluss mit Kräutern der Provence bestreuen.
Mal im Ernst: Bin ich hier bei den Olympischen Spielen?
Bei der Berechnung der Zubereitungszeiten in Rezeptbüchern und Zeitschriften orientiert man sich offensichtlich nicht an uns Feld-, Wald- und Wiesen-Mamsells, sondern an der Performance von den Rekordhaltern im Blind-Hacken, Blitz-Braten und Wett-Rühren. Ich aber bin weder Johanna Lafer noch Paula Bocuse, nicht Jane Oliver und auch nicht Evelyn Witzigmann. Ich bin bloß eine unbedarfte Amateurköchin, die nicht ständig das Gefühl vermittelt bekommen möchte, in der Küche die lahmste Ente der Republik zu sein.
Geht das? Danke.
PS: Viel Spaß beim Nachkochen. :)
Hört sich lecker an… Ich brauche alleine 20 Minuten zum Tomaten enthäuten… Laß uns mal zusammen in der Küche watscheln. ;-)
Ich hätte noch ein paar yummy-Auberginen reingetan. Diese aber vorher unbedingt salzen und Wasser ziehen lassen, welches man dann mit Küchenpapier abnimmt.
Klingt jedenfalls lecker?
Was wurde dazu geschlürft?
Nach dem lecker: “!” nicht “?” !!!
Ah, danke für den Tipp, Sabinche! Geschlürft wurde dazu gemeines Alsterwasser, wenn ich mich recht entsinne. ;)
Ist “watscheln” ein Aachener Spezialausdruck, Elke? Und wenn ja, wofür?
“Watscheln” nennt man doch das gemeine Gehen der Enten … oder? Lahme Enten halt. Oder nennt man das in der restlichen Republik anders *staun*? ;-)
Ah, in die Küche watscheln – alles klar, Elke! *quak*
Kann man sich in Deiner Küche nicht bewegen, sondern nur reingehen *feix*? Dann komm doch besser zu mir gewatschelt. Aber erst in etwa 2 Monaten, dann habe ich meine Küche. Trennungs-/Umzugsgeschädigt Elke