Milchmädchen laufen mit Taschenrechnern durch die Talkshows und verkünden, dass mehr Menschen einen Arbeitsplatz bekommen würden, wenn die, die bereits einen haben, ein paar Stunden länger im Büro oder am Fließband blieben. Zur gleichen Zeit entwickeln verzichtbereite Kollegen ein Jobsharing-Modell für ihre Abteilung, um wenigstens einen oder zwei Mitarbeiter vor der Kündigung zu bewahren.
Der Spiegel druckt seitenweise Bilder von Unfalltoten, aber was mich zu Tränen rührt, ist ein alter Song von Phil Collins und eine Umarmung dazu. Bin ich an den falschen Stellen dünnhäutig?
Endlich lässt sich das Pentagon dazu herab, die Haftgründe für die in Guantánamo einsitzenden “feindlichen Kämpfer” prüfen zu lassen – aber nicht etwa gerichtlich, sondern von einem Militärtribunal. Und der “Vertreter”, der jedem Häftling zur Seite gestellt wird, darf keinerlei juristische Kenntnisse besitzen.
Seltsames Wetter im übrigen. Aber ich werde nicht darüber meckern. Diesmal sind die anderen dran. ;)
9. Juli 2004