Es gibt noch städtische Beamte mit gesundem Menschenverstand: Die Stadt Frankfurt hat dem Plastinator Gunther von Hagens die Durchführung seiner bereits andernorts bekopfschüttelten “Nackten Nächte” untersagt.
Im Newsletter jammert die Leichenshow-Pressestelle:
Nachdem bereits am Mittwoch von insgesamt 40 Bewerbern zehn männliche und zehn weibliche Instruktoren von einer Fachjury ausgewählt wurden und Plastinator Gunther von Hagens “Lebendige Anatomie” unter lebhaftem Beifall des Publikums an Instruktoren und Instruktorinnen erfolgreich demonstrierte, beendet das Ordnungsamt der Stadt Frankfurt dieses Programm, “weil die damit verbundenen “Showeffekte” die Wirkung des Plastinats dominieren würden und damit eine unzulässige Instrumentarisierung der Leiche für eine künstlerische Betätigung oder als Mittel zur Steigerung des Besuchsinteresses vorliegt.
Gunther von Hagens nennt das einen unzulässigen Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit und schmollt: Es ist an der Zeit, dass die Ausstellung Körperwelten Deutschland verlässt und in Ländern gezeigt wird, in denen sie behördlich willkommener ist.
Bei uns im Fitness-Studio haben sie mit einem Plakat nach “gut gebauten, durchtrainierten” Männern und Frauen gesucht, die an 10 Abenden ihren Körper zur Schau stellen wollen. Anatomische Kenntnisse seien von Vorteil. Honorar pro Abend: 75 Euro. Naja, kam mir da schon spanisch vor. Titten gucken mit wissenschaftlichem Alibi.