Man darf auf der Welt nichts zu verlieren haben. Nicht mal das Leben.
Der traurig-lustige Zeichner Janosch weiß, wovon er spricht, musste er sich doch offenbar durch eine schwere Kindheit, durch religiöse Folter, durch Krankheit und Armut leben, bevor er den kleinen Tiger und den kleinen Bären auf den Rundweg ins vermeintliche Panama schickte.
In einem Interview erzählt Janosch von einem Nahtoderlebnis: Bekam eine Injektion in die Mitte des Brustbeins, und dann segelte ich aus meinem Körper in einem Lichtstreifen rechts raus. Der Arzt schüttelte mich, und ich fiel aus dem Licht wieder zurück. Währenddessen war jeder Schmerz weg, und es gab keine Spur von Furcht. Eher Heiterkeit.
Klischee, denkt man sofort. Aber daran glauben würden die Menschen ja schon gerne. Daran, dass der Tod nicht finster und grauslig, sondern hell, warm und erlösend daherkommt.
Vor Jahren fiel ich in Ohnmacht, weil ich mir mit einem Brotmesser in die Hand gesäbelt hatte. (Jaja. Ich war noch jung und sensibel.) Ich lag bewusstlos in einem abgedunkelten Raum auf den Fliesen und nahm doch mit allen Sinnen die Wärme und das Licht wahr, das mich umgab. Alles war gut, bis diese Stimmen auftauchten, die alle durcheinander und auf mich ein redeten und immer lauter wurden. In meinem Kopf seufzte es “Menno. Grad, wo es so schön ist.”, und im nächsten Moment schlug ich die Augen auf und sah mich von meiner Clique umringt. Jahre später erinnerte ich mich daran, als ich in das heitere Gesicht meiner gerade gestorbenen Mutter schaute.
Man darf auf der Welt nichts zu verlieren haben. Hm. Jedenfalls lebt es sich ohne Angst wesentlich leichter.
“Jaja. Ich war noch jung und sensibel.” … Ich möchte nur anmerken, daß wir hier Zeugen eines historischen Satzes werden, in dem die Verfasserin des Eintrags zugibt nicht mehr “jung” zu sein. ;o)))))
Issja unglaublich. Da bemüht man sich mal um etwas vorweihnachtliche Besinnlichkeit – und auf welchen der vielen klugen Sätze wird Bezug genommen? *seufz*
@ Liisa – und sensibel isse auch nicht mehr – wie ich gerade hören kann *g*
*lol*… aber wo der Satz doch so historisch ist!! Der ist mir halt so ins Auge gesprungen … aber klar, ich hab natürlich auch gelsen, was drumrum stand.
@ Filzchen
Also die Beurteilung von Mo’s Sensibilität im Vergleich zu früher hab ich mir nicht zugetraut, weil ich sie ja “früher” nicht gekannt hab. ;o)
@ Liisa
Den Vergleich kannst du anstellen, wenn du deine Lautsprecher anmachst. *s* (Früher? Wer kennst sich schon von früher *s*)
Zufällig war ich ein Teil dieser sehr aufgeregten, besorgten Clique und ich bin froh Dir sagen zu können: Schön, dass Du bei uns geblieben bist.